Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten und ehemaligen Bayerischen Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Margarethe Bause stellten am Mittwoch, den 22.1. Grüne und SPD ihre gemeinsame Kandidat*innenliste für die Kommunalwahl am 15. März 2020 vor. „Nach den Goldenen Zwanzigern vor hundert Jahren, treten wir zu Beginn dieses Jahrzehnts an, um nicht nur in Neubeuern die Grünen Zwanziger einzuleiten“, war sich die Sprecherin des Grünen Ortsverbandes Corinna Muttray sicher. „Ökologie und Nachhaltigkeit sind nicht mehr exklusiv Grüne Themen und wir alle stehen gemeinsam mit den Kandidat*innen der SPD bereit, Neubeuern in den kommenden sechs Jahren ökologischer, nachhaltiger und sozialer zu gestalten.“ Ökologischer Fortschritt könne nicht ohne soziale Gerechtigkeit funktionieren und umgekehrt. Außerdem wären sich beide Parteien einig, dass künftig mehr Frauen im Neubeurer Rat mitarbeiten sollen. Die Liste wurde entsprechend paritätisch besetzt.
Bause erinnerte in ihrer Eröffnungsrede daran, dass in Zeiten zunehmender Gewalt und Hassrede gegen Politiker und besonders Politikerinnen, auch im lokalen Bereich ein klares Bekenntnis zu den demokratischen Werten und zu einer sachlichen Streitkultur gefragt seien. Dort wo dies nicht mehr genüge, müssten auch Lokalpolitiker*innen durch Polizei und Gerichte besser geschützt werden. Die Bundespolitikerin freute sich über den großen Frauenanteil der gemeinsamen Liste: „Ihr macht den Bürgerinnen und Bürgern in Neubeuern ein starkes Angebot, Ihr habt eine starke Liste.“
Auch thematisch decken die Kandidati*innen von SPD und Grünen alle relevanten kommunalpolitischen Themen in Neubeuern ab. Viola Frohwein, gesetzt auf dem ersten Listenplatz, möchte sich für nachhaltige und ökologische Entwicklung v.a. in den Brennpunkten Rathaus, Schule, Dorfentwicklung und bezahlbarem Wohnen stark machen. Die 66-jährige blickt auf lange Jahre Berufserfahrung mit Baufinanzierung und Begleitung von Genossenschaften zurück. Sie ist sich sicher, dass diese Modelle auch für Neubeuern im Rahmen von Bürgerprojekten zu den Themen Energie oder Wohnen sinnvoll einzusetzen sind.
Einen großen Schwerpunkt nimmt bei allen Kandidat*innen der Klima- und Umweltschutz ein. Mit Forderungen nach energetischer Sanierung der Gebäude im Besitz der Gemeinde, mit Renaturierungsvorhaben für Bachläufe und eine energieeffiziente Umstellung der Heizquellen im Ort – möglichst auf regenerativer Basis und nicht zuletzt einer besseren Anbindung an den ÖPNV.
Einig waren sich alle Kandidat*innen, von denen mehrere Gründungs – oder Mitglieder des Bürgerforums Inntal sind, bezüglich Brennernordzulauf: Die Verwirklichung der Neubaugleise durch unsere Innauen hätte nicht nur verheerende Folgen für unsere, teils unter der höchsten Naturschutzrichtlinie befindlichen Naherholungsgebiete. Besonders unsere innseitig gelegenen Siedlungen wären zudem einer dauerhaften, erheblichen Lärmbelastung ausgesetzt.
Den aktuellen Planungen, deren Verwirklichung eine erhebliche Minderung der Lebensqualität unseres gesamten Wohnortes bedeuten würde, wollen sie sich mit allen demokratischen Mitteln widersetzen.
SPD-Vorsitzender Gierlinger sieht für die neue Liste ein großes Potenzial: „Wir haben gemeinsam die Chance, 20 Prozent der Neubeurer Bürger und Bürgerinnen für uns zu gewinnen.“ Sein Ziel für den 15 März: Mit vier Gemeinderäten und -rätinnen in das Rathaus einzuziehen.
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